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9. – 13.10.10: Stiftung für gehirngeschädigte Kinder, Oppeln, Polen

Wie angekündigt, war das ein „Verwaltungsbesuch“, bei dem es um den Antrag auf Zuteilung der von den „Sternstunden des Bayerischen Rundfunks“ zugesagten Unterstützung für den Erweiterungsbau der Stiftung ging. Die Sternstunden werden in der nächsten Woche
366 000,– € als erste Tranche von insgesamt 400 000,– € an Caritas München überweisen, die dann von uns nach Oppeln weitergeleitet werden.
In Oppeln sind die Tiefbau- / Erdaushub- und Trockenlegungsarbeiten in vollem Gange. Spätestens im kommenden März werde ich wieder dorthin fahren, um den Fortgang der Arbeiten zu sehen.

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Polen, Oberschlesien, Oppeln:27.02.10-04.03.10

Das Haus der Stiftung für gehirngeschädigte Kinder in Oppeln von der Straßenseite aus

Stiftung für gehirngeschädigte Kinder, Oppeln, Polen

Eigentlich war es so etwas wie eine reine „Verwaltungstour“ zur Stiftung für gehirngeschädigte Kinder in Oppeln. Die Sternstunden, die Benefizaktion des Bayerischen Rundfunks hatten 400.000,– € für einen Erweiterungsbau des inzwischen zu klein gewordenen Stammhauses der Stiftung zur Verfügung gestellt, und ich wollte mir Bauplatz und –pläne ansehen sowie die Finanzierungsmodalitäten zur Bezahlung der Baufirmen gemeinsam mit der Stiftung festlegen. Wohnen würde ich wieder im Hause der Caritas Oppeln, direkt am Oder-Kanal.

Das Stammhaus der Stiftung von der Gartenseite aus. Hier soll der Erweiterungsbau entstehen.

Hier soll der Erweiterungsbau entstehen.

Nach den Besprechungen hatte die Stiftung einen kleinen Empfang organisiert mit Vertretern der Stadt, der Woywodschaft, der Krankenversicherungen, von Behindertenorganisationen und dem Deutschen Konsul in Oppeln. Hinzu kam das Fernsehen, TV Polska Opole. Die machten dann auch mit mir ein Interview, das am Nachmittag und Abend tatsächlich in allen Nachrichtensendungen gebracht wurde. –
Eine PR-Aktion sondergleichen! Ersteinmal: 400.000,– € aus Deutschland für behinderte Kinder in Polen! Dann: das Geld wurde von den Sternstunden des Bayerischen Rundfunks gesammelt und gespendet! Und: die Caritas München wickelt diesen Teil des Projekts in Oppeln ab!  –  Allein diese Fakten wären schon in Lage für einige Bewegung in den Köpfen und Gemütern der Menschen zu sorgen, die heute im polnischen Oberschlesien leben.

Auf dem Empfang saß ich zusammen mit dem Deutschen Konsul. Der lud mich dann für den nächsten Tag zum Kaffee ins Konsulat ein, wo er sich sehr ausführlich – in deutscher Nachmittags-Kaffee-Atmosphäre mit schlesischem Käsekuchen – über die von Caritas München-Freising betriebene Arbeit der „Hilfsprojekte im Ausland“ informieren ließ. Als ich kam, war zufällig ein Reporter des deutschsprachigen Radioprogramms in Oppeln da. Der machte auch noch ein Radiointerview mit mir.

Hubertus Janas steht unter Bäumen vor dem Eingang zu einem Sanatorium.

Caritas Oppeln, ihr Direktor, mit dem ich seit langem auch persönlich sehr befreundet bin, gab mir natürlich noch eine Reihe möglicher Projekte mit auf den Heimweg. Über die kann ich jetzt in München nachdenken: woher bekomme ich das Geld für diese Projekte?

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Polen 2/10

Seit vielen Jahren arbeiten wir in Oppeln / Opole mit einer privaten Stiftung für gehirngeschädigte Kinder zusammen, die von einem Lehrerehepaar betrieben wird. Als sie mit ihrer Arbeit nach der Wende anfingen, hatte das Modellcharakter für ganz Polen, wo man, wie in allen sozialistischen Ländern, behinderte Menschen einfach weggesperrt hatte, weil sie nicht in das sozialistische Welt- und Menschenbild passten.

Die Stiftung machte eine hervorragende Arbeit und schaffte es, behinderte Kinder bis zum Abitur an staatlichen Gymnasien zu führen und wurde Wegbereiter für eine neue Akzeptanz von behinderten Menschen in der postkommunistischen Öffentlichkeit Polens.

Dann kamen die großen Oder-Hochwasser, die auch das Haus der Stiftung schwer beschädigten. Als man uns um Hilfe bat, reichten die Mittel unserer Auslandshilfe bei weitem nicht aus. Es gelang jedoch, das benötigte Geld von den „Sternstunden“, der Benefizaktion des Bayerischen Rundfunks, zu bekommen.

Die Sternstunden halfen auch, als sich dann die Idee zur Notwendigkeit verdichtete, den Kindern, die intellektuell nicht bis zum Abitur geführt werden konnten, eine praktische Ausbildung zu geben, die sie auf ihr Leben vorbereiten und dazu befähigen sollte. So entstand eine Lehrwerkstatt für behinderte Jugendliche, die komplett von Sternstunden mit damals mehr als 1,2 Millionen DM finanziert wurde und mir die Ehrenbürgerwürde der Stadt Oppeln einbrachte.

Inzwischen ist ein Erweiterungsbau des Hauses der Stiftung notwendig geworden: Gesamtkosten ca. 1,2 Millionen Euro. Davon übernehmen die Sternstunden dankenswerterweise wieder 400.000,– Euro und damit ein Stockwerk des Anbaus.

Ende Februar werde ich deshalb nach Oppeln fahren, um Bauplatz und –pläne anzuschauen, mit der Leitung der Stiftung und den Architekten zu sprechen und vor allem einen Finanzierungsplan und die Abrechnungsmodalitäten festzulegen. Natürlich werde ich auch bei Caritas Oppeln sein, in deren Haus direkt an der Oder ich übrigens auch wohne und mit deren Direktor mich eine lange Freundschaft verbindet.

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